HPV-Impfung zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs

Die Deutsche Krebsgesellschaft unterstützt mit Nachdruck die Einführung der Impfung gegen krebsverursachende Humane Papillomviren (HPV). Zugelassen ist die Impfung derzeit für Kinder und Jugendliche beiden Geschlechts im Alter von 9 bis 15 Jahren sowie für Frauen ab 16 Jahren. Sie richtet sich gegen die Virustypen 16 und 18 und soll langfristig der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) vorbeugen. Studien haben gezeigt, dass die Impfung eine Infektion mit HP-Viren effektiv verhindern kann.

Wir führen diese Impfungen in unserer Praxis durch und übernehmen alle organisatorischen Schritte für Sie: Rezept, Kostenübernahme, Rechnung für die Kasse u.a.

Der HPV-Virus?
Die humanen Papillomviren (HPV) bilden eine Gruppe von DNA-Viren, zu der etwa 200 verschiedene Typen gehören. Sie befallen die Haut oder Schleimhaut und verursachen in den infizierten Zellen ein unkontrolliertes tumorartiges Wachstum. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um gutartige Tumoren in Form von Warzen.

Einige der Virustypen können bei Frauen im Bereich des Gebärmutterhalses (Zervix), der Scheide (Vagina) und dem Schamhügel (Vulva) sowie bei Männern im Bereich des Penis auch bösartige Tumoren bzw. deren Vorstufen verursachen. Vor allem die HPV-Typen 16 und 18 scheinen besonders oft an der Entstehung von Krebs im Genitalbereich beteiligt zu sein. So wird davon ausgegangen, dass mehr als 70% der bösartigen Tumoren des Gebärmutterhalses im ursächlichen Zusammenhang mit HPV 16 und 18 stehen.

Die Impfung gegen HPV ist wichtig!
Als entscheidender Risikofaktor für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs gilt die Infektion mit krebsauslösenden HP-Viren. Der Krebsdiagnose geht oftmals eine Jahrzehnte zurückliegende Infektion voraus. Die Übertragung der Viren erfolgt über sexuellen Kontakt. Ca. 70% der sexuell aktiven Frauen infizieren sich Schätzungen zufolge im Laufe ihres Lebens mit HPV. Besonders hoch ist die Neuinfektionsrate unter jungen Frauen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren. In bis zu 60% der Fälle klingt die Infektion ohne gesundheitliche Folgen ab. Bleibende Infektionen können jedoch zu Genitalwarzen, Krebsvorstufen und schließlich Krebs führen.

Vor einer Infektion mit HPV konnte bislang nur sexuelle Enthaltsamkeit schützen. Kondome bieten nachweislich keinen ausreichenden Infektionsschutz. Die Einführung einer Impfung gegen die krebsauslösenden Viren bietet zum ersten Mal die Möglichkeit, effektiv einer Infektion mit HPV vorzubeugen.

Wer sollte die Impfung bekommen?
Anfang Oktober 2006 erteilte die Europäische Zulassungsbehörde die Zulassung für einen Impfstoff, der sich gegen die HP-Virustypen 6, 11, 16 und 18 richtet. Angewendet werden darf er bei Kindern und Jugendlichen beiden Geschlechts im Alter von 9 bis 15 Jahren sowie bei Frauen ab dem 16. Lebensjahr. Es wird empfohlen, junge Mädchen vor dem ersten Geschlechtsverkehr zu impfen, um jedes Ansteckungsrisiko zu vermeiden. Da Männer oftmals – ohne es zu wissen – Träger des Virus sind, ihre Geschlechtspartner anstecken können bzw. dadurch selbst einem erhöhten Krebsrisiko ausgesetzt sind, sollten auch Jungen in die Impfung einbezogen werden.

Erforderlich sind insgesamt drei Impfungen zum Zeitpunkt 0 sowie nach 2 bzw. 6 Monaten. Die Dauer des Impfschutzes beträgt nach aktuellem Wissensstand 5 Jahre. Die Kosten der Impfung belaufen sich auf 450 EUR. Sie werden derzeit noch nicht von allen Krankenkassen übernommen. Fragen Sie deshalb vorher bei Ihrer Kasse nach, ob sie die Kosten trägt. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin spricht eine Empfehlung zur generellen Impfung gegen humane Papillomviren für Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren aus.

Die HPV-Impfung gilt als gut verträglich. Schwerwiegende Nebenwirkungen wurden bislang nicht beobachtet.

Was kann die Impfung?
Untersuchungen zufolge schützt die Impfung sicher und zuverlässig vor einer Infektion mit den entsprechenden HP-Virustypen. Ein Ersatz für die regelmäßigen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen durch den Gynäkologen ist sie allerdings nicht. Diese sollten auch nach erfolgter Impfung von allen weiblichen Versicherten weiterhin in Anspruch genommen werden. Eine Infektion mit HP-Viren ist zwar die bedeutendste, jedoch nicht die einzige Ursache für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Außerdem kann sich, da die Entwicklung des Impfstoffs noch nicht lange her liegt, erst innerhalb der nächsten 10 bis 20 Jahre erweisen, ob der Schutz vor HPV-Infektionen tatsächlich die Häufigkeit von Gebärmutterhalskrebs senken kann.